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Electroacoustic composition / multi-channel sound projection

The glass is singing. The dancer’s fingers are moving along its edge, a gentle melody starts to fill the room. In her piece "ZZ" the Austrian choreographer Akemi Takeya, born in Japan, successfully unites sound and movement; we watch her dancing the water, drinking the dance, hunting a light graphic, summoning and assembling splinters of memory. Takeya’s presence on stage is captivatingly intense, touchingly lonesome, exuberantly emotional, extremely restrained and, most of all, uncompromisingly honest.

(Press information from ImPulsTanz 04)

“z…..z” was conceived as a multi-channel sound projection for a dance performance by Akemi Takeya. The 20-minutes-long piece contains two parts and is based on sound recordings of vibrating wine glasses which I played myself, trying to create drone sounds as well as more unstable resonances. The resulting recordings were slightly modified (mostly transpositions) and spatially arranged in relation to Akemi’s choreography.

Bernhard Gal


ZZ


ZZ premiered at dietheater, Vienna in December 2003.

The piece was also presented at the Festival ImPulsTanz 2004 (Odeon, Vienna, July 2004),
and at the Festival "En Pé de Pedra", Santiago de Compostela, Spain, June 2007

Akemi Takeya: concept, choreography, performance
Bernhard Gal, Arnold Haberl: music / sound design
Jan Wagner: light

Special thanks to Martin Gal for engineering the 'wine glass recording sessions!'

 
Akemi Takeya's website ........ Press reviews



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ZZ

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Verschleuderung des Ichs

Die japanische Choreografin Akemi Takeya spielt in "ZZ" mit ihrem Körper und der Illusion des Ich.
Sie steht allein in einer großen Lichtlacke, hält ein halb leeres Glas in der Hand. Mit kreisenden Bewegungen eines Fingers bringt sie das Glas zum Singen, entlockt ihm einen fragilen Ton, der sich wie eine Klangspirale im Theaterraum kringelt, der anhält, obwohl die Tänzerin ihren Finger bereits einige Zentimeter von dem Gefäß entfernt bewegt. In ihrem jüngsten Solowerk ZZ im dietheater Künstlerhaus spielt die japanisch-österreichische Choreografin Akemi Takeya fließend auf der Klaviatur der Illusion. Thema ihres Stücks ist das vertrackte Ich, die Lust und die Last eines - sich auflösenden - Ego.
Das Ich ist ein Trick. Das Ichgefühl spiegelt seiner Trägerin ein Selbst vor, das sie mit sich schleppt. "She feels dizzy", flüstert Takeya in ihr Mikrofon. Von da an fällt ihre Anwesenheit auseinander. Die Teile, ihre Erscheinung, ihre Stimme, ihr Tun vermischen sich mit der Inszenierung durch Licht, Klang und Komposition. Dieses Zerfallsgewebe erweitert die Darstellerin, bis sie sich in Finsternis hüllt und zu kreischen beginnt. Abrupt hört sie auf, stellt ein Diktafon auf den Boden und spielt diese Stimmeruption noch einmal vor.
In ZZ spielt Akemi Takeya - mit kreativer Unterstützung unter anderen von Ong Keng Sen, Armin Anders und Jan Wagner - jene Kapazitäten des Tanzes aus, die das Unaussprechliche formulieren, die Texte zwischen und unter den Wörtern freilegen, damit die Körpererzählungen unter der Haut verbaler Narration herauspräparieren.
Sie interpretiert das so frei werdende Diskursrhizom über das Subjekt in strenger Form, der sich auch sein Zerfall unterwirft: Wenn sich das Wort in Rauch und kitschigem Sprechblasenkräuseln auflöst. Wenn sich ein Körper von der Formulierungskraft wie jener Takeyas in einen Schwarm von Verkörperungen teilt, wird klar, wie Tanz im besten Fall funktioniert. Die Erzählung verschwindet vor dem allzu literarisch geschulten Blick. Wischt man sich dann die Wortschuppen aus den Augen, tut sich eine faszinierende Parallelwelt auf. […]

Helmut Ploebst, Der Standard, December 2003

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Fülle in der Askese

Es sieht so aus, als ob Gedanken sich mittels des Körpers Bahn brechen. Akemi Takeya legt ihre Performance "ZZ", die Regisseur Ong Keng Sen mitbetreute, vielschichtig an. Die schmale Gestalt steckt den Bühnenraum im Künstlerhaus ab, während die Zuschauer eintreten. Zum Beginn ihrer in 15 Abschnitten angelegten Wanderung durch Vergangenheit, Gegenwart und mit einem Blick in Richtung Zukunft fährt sie mit dem Finger über einen Glasrand. Intensiv hörbar wird der Ton, der im Verlauf von den Elektronik-Musikern Arnold Haberl und Bernhard Gál vielgestaltig erweitert und subtil eingesetzt wird. So als ob Takeya stets die Auslöserin dieser feinen Klangwelten ist und ihren solistischen Akt einer künstlerischen Selbstbehauptung durch akustische Wellen manifestiert.

In präzisen Wegen, die Jan Wagner lichttechnisch souverän begleitet, entwirft Akemi Takeya von der kleinsten Bewegung in Stille bis zum erschütternden Abgesang an die Mutter einen Lebensradius. In der Askese liegt die Fülle.

Kurier, December 2003

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Akemi Takeya lebt seit 10 Jahren in Wien und verbindet in ihren Performaces nicht nur japanische und europäische Ästhetik miteinander sondern vermittelt auch als poetische Tänzerin und Perfomerin zwischen den Künsten: Perfomance, Tanz, Musik, Text und Raum. In ihrer neuen Solo-Performance ZZ entwickelt Akemi Takeya ihren geometrischen Zyklus für Raum, Klang und Körper auf dem Tableau zwischen den Zuschauern - ohne schützende Rückwand, von allen Seiten einsichtig. Erstes Motiv ist der Dialog mit einem mit Wasser gefüllten Weinglas, das Akemi Takeya mit kreisenden Fingern zum Klingen bringt. Klang und Bewegung sind eins, setzen sich in Körper und Raum fort und entwickeln, wenn ihre Finger das Glas verlassen, in ihrer Kontinuität eine fast schwebende Präsenz. Es scheint nur konsequent, den Rest des Wassers bis zum letzten Tropfen auszutrinken, um sich so die Transparenz des Wassers einzuverleiben. In den folgenden vierzehn Motiven wechseln sich die Schwerpunkte ab. Mal ordnet die Performerin sich der Lichtarchitektur unter, die den Raum strukturiert, mal dominieren ihre Worte, "she's walking", behauptet sie, auch wenn ihr Körper etwas anderes tut, oder sie wirft Bruchstücke von Erinnerungen in den Raum. Mal steht der Atem im Zentrum, mal die Bewegung: klare Bewegungsstudien voller Spannung und mit hohem Muskeltonus, die der Performerin einen feinen Schweißfilm auf die Haut zaubern. Und einmal ein Schreien und Schluchzen in der Dunkelheit, das durch das darauf folgende Motiv verstärkt wird: ein Raum, den Akemi Takeya verlassen hat und dessen Dunkelheit nur schmale Lichtsäulen durchbrechen, wie eine Einladung, sich endlich weg beamen zu lassen von diesem Ort der Zerrissenheiten und aus diesem Körper, der ein Ich gefangen hält, das sich doch am liebsten seiner selbst entledigen möchte. Auch wenn die einzelnen Motive teils zusammenhanglos wirken, gelingt es Akemi Takeya durch ihre bestechende Präsenz und Kompromisslosigkeit, in diesem "komplexen inneren Labyrinth ihrer selbst" die Verbindung herzustellen.

Ulrike Moschen, www.tanz.at, Dezember 2003
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Der Klang wird hier zum Raum

Bereits vor rund einem halben Jahr begeisterte Akemi Takeya mit ihrer Performance „ZZ“ (siehe Kritik vom 30.12.2003) auf der kleinen Bühne von dietheater künstlerhaus. Schon damals bestach die Künstlerin durch Genauigkeit und Feingefühl. Nun hat sie ihr jüngstes Stück im Rahmen des Festivals ImPulsTanz für den stimmungsvollen Bühnenraum im Wiener Odeon adaptiert, weiter entwickelt. Eine präzise Architektur aus Klang und Licht, in der sich der Körper als drittes Element synchron und scheinbar losgelöst von der banalen Realität bewegt.
Takeya hat gemeinsam mit dem Cellisten Arnold Haberl und dem Komponisten Bernhard Gál ein komplexes Klangsystem (direkt übertragene Atemgeräusche, elektronisch verfremdete Klänge) entwickelt, das wie auch die Lichtinstallation (Jan Wagner) in wieder kehrenden Variationen einen rhythmischen Illusionsraum bildet, in dessen Zentrum Takeyas Körper exakt und glaubwürdig agiert. Keine überflüssigen Mätzchen, keine Manierismen, keine Experimente, kein Spiel mit dem Unfertigen – pure Kommunikation mit den Gästen im Dom aus Licht und Klang. Diese sitzen rund um die Bühne – hinten ist so wichtig wie vorn, der Raum ist eine Kugel. Manchmal stößt die Tänzerin den Arm samt ausgestreckten Finger vor wie einen Pfeil – soll die Kugelwand durchlöchert werden?
Der choreografischen Konstruktion hat Takeya als Ausgangspunkt auch eine Erzählung unterlegt: „ … ein komplexes inneres Labyrinth meiner selbst.“ Romantikerinnen mögen in der wunderbar exakten und punktgenau gearbeiteten Performance die Suche nach einem Ich (wenn es das denn geben sollte) sehen, oder Erinnerungen an frühere Einfälle, Gedanken oder gar Erlebnisse. Dabei unterstützen hingeworfene Sätze, Schreie und Schluchzen und die plötzlich hereinbrechende Dunkelheit. Notwendig ist das nicht. Der ausdrucksstarke Körper der Tänzerin ist über jegliche Interpretation erhaben. Ein von den Fingerspitzen bis in die letzte Zehe gestraffter Bogen und dann wieder ein weiches Bündel, die Muskeln entspannt, der Geist ganz wach. Tapfer wie ein Samuraikämpfer durchmisst Takeya die dreidimensional wirkende Konstruktion, springt von Lichtpunkt zu Lichtpunkt und verlässt niemals den geraden Weg.
Akemi Takeyas Bühnenpräsenz, ihre Professionalität und das Gefühl für das richtige Timing (wider jegliche Applausambition des ungeduldigen Publikums) machen diese, bis auf wenige Augenblicke so unpathetische Vorstellung zum eindrucksvollen Erlebnis.

Ditta Rudle, www.tanz.at, July 2004

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